12.08.2016

Ebolavirus-Erkrankung weiter charakterisiert

Cesar Munoz-Fontela (HPI) in Guinea.
Cesar Munoz-Fontela (HPI) in Guinea.

Hamburg. Seit längeren schon ist bekannt, dass eine Infektion mit dem Ebolavirus Einfluss auf die menschliche Immunantwort nimmt. Dabei stehen insbesondere Antigen-präsentierende Zellen, wie Monozyten, Neutrophile Granozyten und Dentritische Zellen im Blickpunkt des Forschungsinteresses. Der genaue Einfluss der Infektion auf die Funktion dieser Immunzellen war bisher jedoch unbekannt. 

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Heinrich-Pette-Instituts (HPI) und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) haben dies nun anhand von Blutproben Ebola-infizierter Patienten im Ebola Treatment Center (ETC) in Guinea analysiert.

Die so gesammelten Ergebnisse zeigen, dass Ebolavirus-Erkrankungen mit einem signifikanten Abfall an zirkulierenden CD16+-Monozyten und einer geringen Aktivierungsrate dieser Zellklasse einhergeht. Während ihrer Gesundung wiesen überlebende Patienten eine deutliche Aktivierung der CD16+-Monozyten mit einem gleichzeitigen Rückgang der Viruslast auf.

Diesen charakteristischen Einfluss der Monozyten-Population auf die Physiologie der Ebolavirus-Erkrankung präsentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun in einer Publikation im „Journal of Infectious Diseases“. Das beteiligte Forschungsteam vervollständigt damit seine Ergebnisse, die es während seiner Arbeit in Afrika mit Ebola-Patienten gewonnen hat. Bereits im Mai wurde ein Teil der Erkenntnisse in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

 

Publikation: 

Lüdtke A, Ruibal P, Becker-Ziaja B, Rottstegge M, Wozniak DM, Cabeza-Cabrerizo M, Thorenz A, Weller R, Kerber R, Idoyaga J, Magassouba N, Gabriel M, Günther S, Oestereich L, Muñoz-Fontela C (2016). Ebola Virus Disease Is Characterized by Poor Activation and Reduced Levels of Circulating CD16+ Monocytes. J Infect Dis. 2016 Aug 11.