Forschungsprojekt VirMScan - Massenspektrometrische Schnelldiagnostik zum Nachweis respiratorischer Viren
Unter der Koordination von Dr. Pietro Scaturro und Prof. Charlotte Uetrecht startet am 1. März 2022 das Projekt Massenspektrometrische Schnelldiagnostik von respiratorischen Viren in Speichel und Gurgellösung (VirMScan). Ziel ist die Entwicklung eines Massenspektrometrie-basierten Testkits zur dezentralen Diagnostik von Atemwegsviren sowie die Etablierung eines Frühwarnsystems für neue Virusvarianten.
Unter dem Projekttitel VirMScan- Massenspektrometrische Schnelldiagnostik von respiratorischen Viren in Speichel und Gurgellösung beginnt am HPI ein dreijähriges Projekt, in dem basierend auf massenspektrometrischen Ansätzen ein Testkit für die Anwendung zu Hause entwickelt werden soll, mit dem Atemwegsviren wie Coronaviren (inklusive SARS-CoV-2), Influenzaviren oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) nachgewiesen werden können.
„Die bisherigen Goldstandards in der Virusdiagnostik sind PCR-Tests. Diese sind allerdings spezifisch für bestimmte Viren, weshalb die Überprüfung verschiedener Viren separat erfolgen muss. Die Massenspektrometrie ermöglicht dagegen die parallele Testung vieler verschiedener Viren in ein und derselben Messung“, erklärt HPI-Nachwuchsgruppenleiter Dr. Pietro Scaturro den Hintergrund des Projekts.
„Auch die selbständige Probennahme von zu Hause aus mittels eines Testkits ist von großem Vorteil. Durch Kooperationen mit Firmen aus dem Massenspektrometrie- sowie Pharmabereich soll das Testkit letztendlich zur Marktreife und Zertifizierung weiterentwickelt werden“, führt Prof. Charlotte Uetrecht aus, Leiterin der assoziierten HPI-Gruppe Dynamik viraler Strukturen mit Sitz am Centre for Structural Systems Biology (CSSB) und Professorin an der Universität Siegen.
Das Projekt wird ab dem 1. März 2022 durch das Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland des Bundesministeriums für Bildung und Forschung innerhalb der Fördermaßnahme Medizintechnik – Prävention und Versorgung epidemisch auftretender Infektionen für drei Jahre mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert.