HPI-Ehrentag 2017

Mit einem Festakt wurden am 30. März 2017 der HPI-Doktorandenpreis, der HPI-Postdoktoranden-Preis sowie die HPI-Mobilitätstipendien verliehen. Der HPI-Ehrentag fand im Ferdinand-Bergen-Auditorium des Heinrich-Pette-Instituts, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie statt.
Durch die Vergabe des mit je 500 Euro dotierten Doktoranden- und Postdoktorandenpreises würdigt der Vorstand des Heinrich-Pette-Instituts jährlich die Autorin oder den Autor der erfolgreichsten Erstpublikation des Vorjahres. Das HPI möchte damit den hohen Stellenwert des wissenschaftlichen Nachwuchses am Institut unterstreichen und die wissenschaftliche Exzellenz fördern.
Der diesjährige Doktorandenpreis ging an Dr. Kathrin Rösch und ihre Publikation „Quantitative Lipid Droplet Proteome Analysis Identifies Annexin A3 as a Cofactor for HCV Particle Production“, die 2016 in den renomierten Journal „Cell Reports“ erschienen ist. Darin zeigt sie, dass das ProteinAnnexin A3 für die Reifung und den Zellaustritt von Hepatitis C-Viruspartikeln eine entscheidende Rolle spielt. Dr. Kathrin Rösch hat in der HPI-Nachwuchsgruppe „HCV-Replikation“ unter der Leitung von Dr. Eva Herker promoviert. Anfang 2017 hat sie ihre PostDoc-Stelle an der University of California San Francisco (UCSF, USA) im Labor von Prof. Melanie Ott angetreten. Dr. Eva Herker nahm den Preis stellvertretend für Dr. Kathrin Rösch am HPI-Ehrentag in Empfang und präsentierte noch einmal die Ergebnisse der ausgezeichneten Publikation.
Der Postdoktorandenpreis 2017 wurde an Dr. Kira Behrens für ihre 2016 im hochrangigen Journal „Blood“ erschienene Publikation „Runx1 downregulates stem cell and megakaryocytic transcription programs that support niche interactions“ verliehen, in der sie neue Erkenntnisse zur Funktionsweise des Transkriptionsfaktors RunX1 präsentiert. Dr. Kira Behrens hat ihren PostDoc in der ehemaligen HPI-Forschungsgruppe „Retrovirale Pathogenese“ unter der Leitung von Dr. Carol Stocking absolviert. Seit Ende 2015 ist sie im Labor von Prof. Warren Alexander am The Walter and Eliza Hall Institute of Medical Research in Melbourne (Australien) tätig. Ihre Auszeichnung wurde stellvertretend von Dr. Carol Stocking entgegengenommen und mit einem kurzen Vortrag gewürdigt.
Die Vergabe des Mobilitätsstipendiums dient jungen Forscherinnen und Forschern als Unterstützung, einen längeren Aufenthalt in einem ausländischen Labor finanzieren zu können. Ein weiteres Ziel des Mobilitätsprogramms ist es, jungen Forscherinnen und Forschern aus dem Ausland die Möglichkeit zu geben, für begrenzte Zeit am HPI zu arbeiten und so die internationalen Beziehungen des Instituts auszubauen. Das Stipendium von bis zu 5.000 Euro wird durch die Fördermittel der Stiftung zur Bekämpfung neuroviraler Erkrankungen (NVE) und der Ferdinand-Bergen-Stiftung unterstützt.
Die zwei Mobilitätsstipendien im Jahr 2017 gehen an Annika Niehrs, Doktorandin in der HPI-Abteilung „Virus Immunologie“, und Hao Yan, Doktorand in der HPI-Nachwuchsgruppe „Dynamik viraler Strukturen“. Annika Niehrs wird an die Universität Bordeaux in das Labor von Prof. Rodolphe Thiébaut gehen und dort ihre Kenntnisse in der Analyse von komplexen Datensets vertiefen. Hao Yan wird mithilfe des Stipendiums insgesamt dreimal das Labor von Prof. Dr. Wouter Roos an der Rijksuniversiteit Groningen besuchen, um dort die Technik der Rasterkraftmikroskopie (AFM, atomic force microscopy) zur Analyse von viralen Strukturen anzuwenden.
Im Anschluss an die Verleihung der Mobilitätstipendien 2017, berichtete der Mobilitätsstipendiat 2016 Sebastian Beck von der HPI-Forschungsgruppe „Virale Zoonosen und Adaptation“ von seinem Aufenthalt im Labor von Prof. Shu am Chinese Center for Disease Control and Prevention in Peking im Sommer letzten Jahres.
Der HPI-Ehrentag endete mit einem kleinen Empfang, bei dem sich in geselliger Runde über die Preisträgerinnen und Preisträger und deren Projekte und Publikationen weiter ausgetauscht werden konnte.
Der HPI-Ehrentag findet mit freundlicher Unterstützung der Stiftung zur Bekämpfung neuroviraler Erkrankungen sowie der Ferdinand-Bergen-Stiftung statt.