31.05.2024

Neuer Sonderforschungsbereich „Emerging Viruses: Pathogenesis, Structure, Immunity“

Hamburg, 31. Mai 2024. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) „Emerging Viruses: Pathogenesis, Structure, Immunity“, der das genaue Verständnis von Viren, Infektionsprozessen und Immunreaktionen auf molekularer Ebene zum Thema hat. Der SFB ist an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg (UHH) und am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angesiedelt und erhält bis 2028 insgesamt voraussichtlich 10,8 Millionen Euro. Auch vier Forschungseinheiten des Leibniz-Instituts für Virologie (LIV) sind beteiligt: Co-Sprecherin des Projekts Professorin Maya Topf, Leiterin der Abteilung Integrative Virologie, Professor Kay Grünewald, Leiter der Abteilung Strukturelle Zellbiologie der Viren, Professorin Charlotte Uetrecht, Leiterin der assoziierten Arbeitsgruppe Dynamik viraler Strukturen und Professor Jens B. Bosse, Leiter der assoziierten Arbeitsgruppe Quantitative und Molekulare Virologie.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Liste mit Krankheiten vorgelegt, die das Potenzial haben, zukünftig eine Epidemie auszulösen. Diese sollen bei der Entwicklung von Diagnostika, Medikamenten und Impfstoffen priorisiert werden. Gemein ist den Erkrankungen der aktuellen WHO Blueprint Priority List, etwa dem Lassafieber, der Ebola-Viruserkrankung oder dem Middle East Respiratory Syndrom (MERS), dass RNA-Viren diese auslösen.

Der neue SFB 1648 „Emerging Viruses: Pathogenesis, Structure, Immunity“, hat es sich daher zum Ziel gesetzt, die grundlegenden Strukturen und Mechanismen dieser Virusinfektionen zu erforschen. Dadurch sollen Therapie- und Präventionsmöglichkeiten verbessert und bei Ausbrüchen soll schneller reagiert werden können. „Wir möchten vor allem untersuchen, wie das Virus und der Wirt interagieren, wo Viren verletzlich sind und wie Immunantworten optimiert werden können“, erklärt SFB-Sprecherin Prof. Dr. Marylyn Addo, Professorin für Infektiologie an der Medizinischen Fakultät und Direktorin des Instituts für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung (IIRVD) am UKE.

Insgesamt werden 26 Forschende von UKE und UHH, dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Universität zu Lübeck (UzL), dem Universitätsspital Basel (USB) und dem LIV daran arbeiten, die Prozesse auf molekularer Ebene noch genauer zu verstehen. Dafür werden die Forschenden modernste Techniken aus der Zell- und Strukturbiologie, Computational Biology, Immunologie sowie der Biochemie nutzen.

Prof. Dr. Chris Meier, Professor für Organische Chemie aus dem Fachbereich Chemie der Universität Hamburg und assoziiertes Mitglied des Center for Structural Systems Biology (CSSB) in der Science City Bahrenfeld ist einer der beiden Co-Sprecher:innen des SFBs. „Zum einen sollen die Erkenntnisse die gezielte Behandlung bereits bekannter Viren verbessern, zum anderen solle das bessere Verständnis der Grundmechanismen die Intervention gegen bisher noch unbekannte Erreger erleichtern“, so Meier.

Weitere Co-Sprecherin der SFB-Initiative ist Prof. Dr. Maya Topf. Ihre Abteilung ist am CSSB lokalisiert. Sie beschreibt den SFB, der ein wichtiger Bestandteil des universitären Forschungsschwerpunkts „Entzündung, Infektion und Immunität“ ist, als einzigartig: „Der SFB bringt ein multidisziplinäres Team aus Grundlagenforschenden und klinischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, sodass wir die herausragende Infrastruktur in Hamburg nutzen und eine Pipeline entwickeln können, die eine schnelle und effektive Reaktion auf neue virale Bedrohungen gewährleistet“. 

Sonderforschungsbereiche sind langfristige, interdisziplinäre Forschungskooperationen, die über maximal zwölf Jahre und drei Phasen gefördert werden. Die DFG unterstützt so exzellente und umfassende kollaborative Vorhaben in der Grundlagenforschung. Eine besondere Form des SFB ist der Transregio, bei dem mehrere Universitäten den Antrag gemeinsam stellen und tragen.

Kontakt

Julia Häberlein

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: +49 (0)40 48051-108

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Prof. Dr. Maya Topf

Co-Sprecherin Sonderforschungsbereich „Emerging Viruses Pathogenesis, Structure, Immunity“

Telefon: +49 (0)40 8998-87660

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Prof. Dr. Kay Grünewald

Abteilungsleiter

Telefon: +49 (0)40 8998-87700

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