04.02.2019

Vorbereitung auf die nächste Grippepandemie - Stakeholder Konferenz in London mit HPI-Beteiligung

Anlässlich des hundertsten Jahrestages der Grippepandemie 1918/1919 traf sich die „European Scientific Working Group on Influenza“ (ESWI) am 22. Januar 2019 in London in der renommierten Denkfabrik Chatham House, dem Sitz des Royal Institute of International Affairs. 

Aufgrund der rasanten Entwicklung der Influenza-Viren, der Globalisierung und des interkontinentalen Reiseverkehrs würden Ausbrüche im Ausmaß der Pandemie von 1918 heute verheerende Folgen haben. Ziel des Treffens in London war es deshalb, sich möglichst gut auf die nächste Grippepandemie vorzubereiten.

Das Treffen bot die einzigartige Gelegenheit zur Diskussionen zwischen den wichtigsten Akteuren der Pandemievorsorge und -reaktion. Neben einem Überblick über die wissenschaftlichen Grundlagen wurden zudem Wege zur Verbesserung des politischen Engagements aufzeigt.

Influenza-Forscherin und ESWI-Vizepräsidentin Prof. Gülsah Gabriel vom HPI und der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover war als Keynote-Sprecherin im Chatham House eingeladen. In einem Kurzinterview berichtet sie über die Konferenz:

 

Die Konferenz fand im Chatham House statt – einer politisch und international hoch angesehenen Denkfabrik in London. Was war das Ziel des Treffens an diesem renommierten Ort? 

G. Gabriel: Ziel des Treffens, an dem international hochrangige Kollegen aus der Wissenschaft, der Europäischen und Welt-Gesundheitsbehörde, der Industrie sowie aus der Politik teilgenommen haben, war es, aus vergangenen Pandemien zu lernen um zukünftige Pandemievorsorgen zu verbessern.

Welche Erkenntnisse bezüglich der Pandemie-Vorbereitung und -reaktion haben Sie von der Konferenz mitgenommen? 

G. Gabriel: Ich habe wiederholt mitgenommen, wie wichtig es ist, sich interdisziplinär im Sinne des "One Health"-Konzeptes zu vernetzen. Nur durch die Bündelung diverser Ressourcen ist eine Vorbereitung auf die nächste Pandemie mit unbekannten Folgen adäquat möglich.

Wie ist es auf der Konferenz gelungen, die einzelnen Akteure im Bereich der Pandemievorsorge und -reaktion zu vernetzen? 

G. Gabriel: Nach den Vorträgen gab es eine Podiumsdiskussion, die den Austausch unter den Akteuren sowie zwischen dem Publikum gefördert hat. Somit konnte man am Ende des Tages wichtige „take home messages“ mitnehmen.