Wissenschaftspreis würdigt Ebola-Forschung von HPI-Nachwuchsgruppenleiter Dr. Cesar Munoz-Fontela

Am Abend des 23. November 2016 wurde Dr. Cesar Munoz-Fontela, Leiter der Nachwuchsgruppe „Neuauftretende Viren“ am Heinrich-Pette-Institut (HPI), mit dem Wissenschaftspreis des Stifterverbandes „Gesellschaft braucht Wissenschaft“ ausgezeichnet. Die Übergabe fand bei einem Festakt im Rahmen der Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft im Museum für Kommunikation in Berlin statt.
Der Preis würdigt die herausragende Forschung und den Einsatz von Dr. Cesar Munoz-Fontela gegen Ebola: Zusammen mit seinem Team aus jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Heinrich-Pette-Institut und in enger Kooperation mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ist es Dr. Cesar Munoz-Fontela erstmals gelungen, ein Mausmodell zu generieren, welches über ein Blut- und Immunsystem verfügt, das vergleichbar mit dem des Menschen ist. Da diese Tiere nach einer Infektion mit dem Ebolavirus Symptome entwickeln, wie sie auch bei menschlichen Patienten auftreten, eignen sie sich hervorragend zur weiteren Untersuchung der Erkrankung.
In Studien an diesen Maus-Modellen konnte Dr. Cesar Munoz-Fontela bereits zeigen, dass das antivirale Medikament Favipavir gegen das Ebola- und das Lassa-Virus wirksam ist. Damit stellt die Forschung von Dr. Cesar Munoz-Fontela einen wertvollen Meilenstein auf dem Weg zu einer effektiven Ebola-Therapie dar, mit der bereits erste Patientinnen und Patienten erfolgreich behandelt werden konnten.
Neben seiner Arbeit im Labor vor Ort in Hamburg reist Dr. Cesar Munoz-Fontela regelmäßig in die von Ebola- oder Lassa-Fieber betroffenen Gebiete und trainiert dort Wissenschaftler und Ärzte in der Diagnostik von Infektionskrankheiten und im Umgang mit Schutzausrüstung.
„Ich freue mich sehr über diese Würdigung und ich hoffe, dass meine Forschung einen Beitrag von gesellschaftlicher Bedeutung leisten kann. Das ist auch ein gemeinschaftlicher Erfolg: Ohne mein hervorragendes Team am HPI und meine zahlreichen Kooperationspartner, insbesondere Prof. Stephan Günther vom BNITM, würde diese Forschung nicht möglich zu sein“, freut sich Dr. Cesar Munoz-Fontela über die Auszeichnung.
Prof. Thomas Dobner, Wissenschaftlicher Direktor am HPI, ergänzt: „Die Auszeichnung von Dr. Cesar Munoz-Fontela macht einmal mehr deutlich, wie wichtig die Erforschung von viralen Infektionserregern ist. Wir sind glücklich, Dr. Cesar Munoz-Fontela und sein Team bei uns am Heinrich-Pette-Institut zu haben.“
Der Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre an Forscherinnen und Forscher verliehen, deren Arbeit sich durch besondere gesellschaftliche Relevanz und gute Umsetzbarkeit auszeichnen. Dieses Jahr würdigt der Stifterverband auf Vorschlag der Leibniz-Gemeinschaft erstmals gleich zwei Preisträger mit unterschiedlichen Forschungsthemen. Neben Dr. Cesar Munoz-Fontela geht der Preis auch an den Historiker Dr. Christian Hartmann, der zusammen mit seinen Mitarbeitern eine kritische Edition von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ veröffentlicht hat.
Rückfragen:
Dr. Cesar Munoz-Fontela: cesar.munoz-fontela(at)hpi.uni-hamburg.de
Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, Hamburg