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Harald zur Hausen hält Pette-Lecture 2009

Donnerstag, 13. August 2009

Am 3. Sepetember wird der deutsche Virologe und Nobelpreisträger für Medizin Prof. Dr. Dr. Harald zur Hausen am Heinrich-Pette-Institut (HPI) in Hamburg zu Gast sein und den jährlichen Festvortrag, die Heinrich-Pette-Lecture, halten. „Wir schätzen Harald zur Hausen außerordentlich und möchten sein wissenschaftliches Werk mit dieser Einladung würdigen“, betont Heinrich Hohenberg, der wissenschaftliche Direktor des HPI. Das Forschungsinstitut ehrt Harald zur Hausen für seine grundlegende und bahnbrechende Erkenntnis, dass Gebärmutterhalskrebs durch Virusinfektionen mit humanen Papillomviren hervorgerufen wird. Damit ermöglichte der Virologe die Entwicklung eines Impfstoffes gegen diese Krebserkrankung bei Frauen.

Nach Studienjahren in Bonn, Hamburg und Düsseldorf wurde Harald zur Hausen 1960 in Düsseldorf an der medizinischen Fakultät promoviert und arbeitete anschließend an verschiedenen nationalen und internationalen Instituten der medizinischen Mikrobiologie. Es folgten Professuren für Klinische Virologie sowie für Virologie und Hygiene bevor er dann im Jahr 1983 als Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes an das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) nach Heidelberg kam. Von 1983 bis zu seinem Ausscheiden aus der Vorstandsarbeit im Jahr 2003 trug er maßgeblich zur wissenschaftlichen Entwicklung, strukturellen Erneuerung und internationalen Reputation des DKFZs bei.

Bereits in den Jahren 1974-1976 publizierte Harald zur Hausen erstmals, dass humane Papillomviren (HPV, Warzenviren) eine Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs spielen. Diese anfangs äußerst kontrovest diskutierte Erkenntnis konnte er in den folgenden Jahren experimentell untermauern. 1983 und 1984 isolierten zur Hausen und seine Mitarbeiter, die Virustypen HPV 16 und HPV 18 aus Gebärmutterhalsproben und es gelang ihnen in den Folgejahren, sogenannte virale Onkogene – das sind tumorinduzierende Gene - aus diesen Papillomviren zu charakterisieren. Damit war ein Beweis gelungen, der in der Krebsforschung eine völlig neue Ära einleitete und in dessen Folge ein neuartiger Impfstoff entwickelt wurde. Harald zur Hausen skizziert die weltweite Bedeutung dieser Entwicklung: „Die heute mögliche Verhinderung der Infektion mit Papillomvirustypen 16 und 18 durch Impfung kann bei globaler Anwendung in Zukunft dazu beitragen, dass der bisher weltweit zweithäufigste Krebs bei Frauen und dessen Vorstufen weitgehend zurückgedrängt werden.“


Heinrich-Pette-Lecture 2009 des Heinrich-Pette-Instituts für Experimentelle Virologie und Immunologie (HPI):

“Cancers linked to infections: a pathogenesis often spanning decades”
Harald zur Hausen, Professor Dr. med. Dr. h.c. mult., Nobelpreisträger der Medizin 2008 Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
Donnerstag, 3. September, 16.30 Uhr, Großer Hörsaal des Campus Lehre, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistr. 52, Gebäude N 55, Bereich Nord