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Weiterhin Spitzenforschung am Heinrich-Pette-Institut - AIDS bleibt einer der Schwerpunkte
Wednesday, 03. July 2002Eine von vier Hauptabteilungen des Heinrich-Pette-Instituts wurde neu besetzt. Prof. Joachim Hauber, 47, erforscht mit seinen Mitarbeitern im Neubau des Instituts Details der HIV-Infektion bzw. AIDS, wie z.B. den Transport viraler Erbinformation innerhalb der infizierten Zelle. Erkenntnisse in diesem Bereich können dazu dienen, Patienten mit HIV-Infektion zu behandeln.
Die von HIV (humanes Immundefizienz-Virus) ausgelöste Krankheit AIDS hat allein im Jahr 2001 weltweit 3 Millionen Opfer gefordert. Derzeit leben etwa 40 Millionen Menschen mit HIV/AIDS, etwa 38.000 davon in Deutschland. Bisher stehen zwar wirksame Medikamente zur Lebensverlängerung zur Verfügung, eine Heilung der Infektion ist jedoch nicht möglich.
"Die Herausforderung unserer Arbeit besteht darin, unsere Erkenntnisse in der HIV-Grundlagenforschung schnell und konsequent in neuartige Ansätze zur Therapie von HIV/AIDS umzusetzen. Hierzu bietet das Heinrich-Pette-Institut und seine Nähe zum Universitätsklinikum Eppendorf herausragende Voraussetzungen, wie sie in Deutschland nur selten anzutreffen sind", so Prof. Hauber.
Der studierte Biologe hat auch Erfahrung außerhalb der akademischen Forschungslandschaft gesammelt: etwa in Kursen über Wirtschafts- und Verwaltungsmanagement oder auch als Mitarbeiter der pharmazeutischen Firmen Hoffmann-La Roche in den USA und Sandoz/Novartis in Wien. "Herr Hauber wird die Kompetenzen des Instituts auf ideale Weise ergänzen: die Grundlagen-forschung braucht Leute mit Industrie-Erfahrung, international ausgerichtet und frei von Berührungs-ängsten gegenüber der Öffentlichkeit. Die Lebenswissenschaften werden zukünftig für die Menschen eine immer größere Bedeutung haben, sei es durch angewandte Forschung zur Entwicklung neuer Therapien für bisher nicht heilbare Erkrankungen oder einfach als wirtschaftlicher Faktor. Mit der Berufung von Herrn Hauber können wir den Ruf unseres Instituts als Exzellenzzentrum für Virus- und Tumorforschung weiter ausbauen ", so Prof. Hans Will, 55, Vorsitzender des Direktoriums.
Das Heinrich-Pette-Institut ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Die Stiftung dient der Erforschung der Biologie humaner Virusarten, der Entstehung von Viruserkrankungen und der Abwehrreaktionen des Organismus und damit zusammenhängender Probleme. Hauptschwerpunkte der Forschung sind zur Zeit Hepatitis B und C Viren, Humanes Immundefizienz-Virus (HIV), Krebs- und Antikrebsgene, und Mechanismen der Blutbildung und der Blutkrebsentstehung. Am Heinrich-Pette-Institut arbeiten zur Zeit 130 Wissenschaftler.