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Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. fördert die Leukämieforschung am Heinrich-Pette-Institut mit 243.200 Euro
Thursday, 27. November 2003Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. fördert die Leukämieforschung am Heinrich-Pette-Institut mit 243.200 Euro
Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. fördert ein zweijähriges Forschungsprojekt am Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg. Die Projektgruppe unter der Leitung von Herr Dr. Tilman Heise erforscht in Kooperation mit Dr. Martin Ruthardt an der Goethe Universität Frankfurt die Rolle des Fusionsproteins OTT-MAL bei der Entstehung der Akuten Megakaryozyten Leukämie (AML-M7).
Bei dieser Form der Leukämie kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung von einer bestimmten Gruppe von Zellen im Blut, den sog. Megakaryocyten. Häufig erkranken Kleinkinder an dieser aggressiven Form der Leukämie und sterben, bevor sie das zweite Lebensjahr erreicht haben. Kürzlich wurde beschrieben, dass es in den Leukämiezellen dieser Patienten zu Veränderungen der Chromosomen, der Trägern der Erbanlagen, kommt. Bestimmte Chromosome werden nach Brüchen nicht automatisch repariert, sondern verschmelzen irrtümlicherweise miteinander. Dadurch werden zwei Gene miteinander verbunden und es entsteht ein neues sogenanntes Fusionsgen. Dieses Fusionsgen führt wiederum zur Bildung eines Hybridproteins, welches zu dramatischen Änderungen in der Zelle führen kann. Das Hybridprotein OTT-MAL trägt so vermutlich zur Entstehung der Leukämie bei. Es ist allerdings bisher nicht bekannt, ob die Bildung des Fusionsproteins alleine ausreicht, eine Leukämie hervorzurufen, oder ob zusätzliche Defekte in der Zelle vorliegen müssen.
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Grundlagen für eine Therapie dieser bösartigen Form der Leukämie zu legen. Dafür ist es wichtig zu untersuchen, ob das Fusionsprotein alleine ausreicht Leukämie auszulösen oder ob weitere genetische Defekte vorliegen müssen. Die ermittelten zellulären Veränderungen sollen wesentlich dazu beitragen, die Entstehung der Krankheit zu verstehen. Nur mit diesen Erkenntnissen können neue gezielte Therapien für Kinder entwickelt werden, die an Akuter Megakaryocyten Leukämie erkrankt sind.
Für weitere Informationen:
Heinrich-Pette-Institut: Dr. Tilman Heise
Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V.: Gabriele Schulze