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Hamburg ist Topadresse in der Infektionsbiologie
Tuesday, 22. March 200510 von 50 Topvirologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten bzw. arbeiteten an Forschungsinstituten in Hamburg. Die Hälfte dieser innovativen Infektionsforscher ist oder war am Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie in Hamburg aktiv.
Das Laborjournal (Heft 3/2005 vom 16. März 2005) führt in seiner aktuellen Rankingliste die meistzitierten deutschsprachigen Virologen auf. Darunter befinden sich allein fünf Wissenschaftler, die am Heinrich-Pette-Institut forschen bzw. zum Zeitpunkt ihrer bewerteten Forschungsarbeiten geforscht haben. Joachim Hauber, einer der genannten Top-Wissenschaftler und derzeit Wissenschaftlicher Direktor des Institutes, veröffentlichte kürzlich eine viel beachtete Studie zu neuen Möglichkeiten der Hemmung des AIDS Erregers HIV-1 (I. Hauber et al., Journal of Clinical Investigation, Vol 115, No.1, Jan. 2005). Ein weiterer kreativer Kopf des HPI, Hans Will, ist international als Experte für die Biologie von Hepatitis-B und -C Viren anerkannt.
Die Bewertung der Rankingliste basiert auf den bis zum 17. Februar 2005 am meisten beachteten und zitierten wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus den Jahren 2000-2002. Hierfür berücksichtigte das Laborjournal die Datenbank "Web of Science" des Thomson-Institute for Scientific Information (ISI) in Philadelphia. Die kreativen und viel beachteten Köpfe arbeiteten laut Laborjournal während des Bewertungszeitraums an einem virologischen Institut, publizierten überwiegend in virologischen Fachjournalen und arbeiteten vorrangig an virologisch relevanten Projekten.
Unter den "Top-Five" dieser Rankingliste sind zwei renommierte Forscher, deren Arbeiten während ihrer Zeit am Heinrich-Pette-Institut entstanden; Ulrich Schubert (inzwischen an der Uni Erlangen) und Hans G. Kräusslich (inzwischen an der Uni Heidelberg). Sie zeigten, dass ein hoher Anteil aller neu gebildeten Eiweiße in Körperzellen schnell wieder durch sogenannte Proteasomen abgebaut wird (Schubert et al., Nature 404, 13. April 2000). Diese Arbeit gehört zu den meistzitierten Fachartikeln der Infektionsbiologie. Weiterhin konnten die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Uwe Tessmer vom HPI die Vermehrung von HIV-1 und HIV-2 hemmen, indem sie diese Proteasomenaktivität in infizierten Zellen unterdrückten (Schubert et.al., PNAS 97, 21. Nov. 2000). Die Verwendung der Proteasomenhemmer wurde durch die Wissenschaftler im Jahr 2000 am HPI patentiert.
Weitere Informationen:
Dr. Angela Homfeld (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)